- Netzwerkkarte
- Nẹtz|werk|kar|te, die (EDV):
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Netzwerkkarte[engl. network interface card, Abk. NIC] (Netzwerkadapter), eine Steckkarte, mit der man einen Computer in ein Netzwerk einbinden kann. Meist verwendet man den Begriff in der eingeschränkten Bedeutung eines Adapters für lokale Netzwerke, aber auch der Anschluss an ein Fernnetz (z. B. per ISDN) lässt sich nur mithilfe einer entsprechenden Karte bewerkstelligen.Eine Netzwerkkarte ist die Schnittstelle zwischen den Daten im Computer und denen, die über das an die Karte angeschlossene Netzwerkkabel empfangen oder versandt werden. Im Einzelnen leistet sie Folgendes:- Sie bereitet die Daten aus dem Computer auf und setzen sie für das Übertragungsmedium (Netzwerkkabel) um, und umgekehrt. Dazu gehört etwa die Umwandlung des vom Datenbus des Computers kommenden parallelen Datenstroms in einen seriellen Bitstrom bzw. serielle Datenpakete.- Sie verschickt die aufbereiteten Daten unter Einhaltung des zugrunde liegenden Übertragungsprotokolls in das Netzwerkkabel. Beim Empfang von Daten kontrolliert die Netzwerkkarte, ob die Zieladresse mit der eigenen übereinstimmt, und übernimmt gegebenenfalls die Daten.- Sie steuert den Datenfluss zwischen Computer und Netzwerk. Die Netzwerkkarte fordert die nächsten zu übertragenden Daten vom Computer erst an, wenn die Daten der vorherigen Übertragung auf das Netzwerkkabel gesendet wurden. Ähnliches gilt für den Empfang von Daten.Netzwerkkarten in lokalen Netzen arbeiten nach dem Ethernet-Standard, der in der Norm IEEE 802.3 beschrieben wird. Dieser lässt u. a. verschiedene Netzwerkkabel und -stecker zu: Besonders verbreitet sind das Thin-Ethernet-Kabel (auch 10Base2- oder Cheapernet-Kabel genannt), ein Koaxialkabel, das über einen sog. BNC-Stecker mit der Karte verbunden wird, und das Twisted-Pair-Kabel (auch 10BaseT-Kabel genannt), das über einen RJ-45-Westernstecker an die Karte angeschlossen wird. Relativ neu sind Funknetzwerkkarten (FunkLAN), z. B. auf der Basis der Bluetooth-Technik.Moderne Netzwerkkarten verfügen über einen eigenen Prozessor sowie einen separaten RAM-Speicher, der zur Zwischenspeicherung von Daten dient.Zur Inbetriebnahme und Konfiguration einer Netzwerkkarte ist spezielle Software (Treiber) nötig, die mit der Karte geliefert wird. Welche Netzwerkkarte konkret in einen Computer eingesetzt wird, leitet sich weitgehend von der Netzwerktopologie ab.TIPP:Manche Netzwerkkarten werden nur hin und wieder genutzt, etwa ausschließlich zur Teilnahme an Multiuser-Spielen. Im unbenutzten Zustand beansprucht die Netzwerkkarte jedoch unnötig Ressourcen. Daher empfiehlt es sich, sie zu deaktivieren, solange sie nicht zum Einsatz kommt. Unter Windows ist dies möglich über »Start-Einstellungen-Systemsteuerung-System« und hier unter »Geräte-Manager«. Haben Sie die Netzwerkkarte in der Liste durch Anklicken markiert, können Sie die Karte über »Eigenschaften/Allgemein« abschalten (»In diesem Hardware-Profil deaktivieren«). Sobald Sie die Karte wieder benötigen, können Sie sie auf demselben Weg rasch wieder aktivieren.
Universal-Lexikon. 2012.